zur unausgewogenen Berichterstattung über kommunalpolitische Entscheidungen
Sehr geehrte Frau Suppa,
Ihren Artikel zum Fall Relotius nahmen Sie vor einigen Wochen zum Anlass, daraus die Gegebenheiten zur Berichterstattung in der MAZ zu beleuchten.
Und endeten mit der Erkenntnis, dass die MAZ, zu weiten Teilen in der lokalen Berichterstattung beheimatet, vor solcher „Fiktion“ gefeit sei. Begründet mit der kommunalen Leserschaft, die gut über Gegebenheiten und Tatsachen informiert sei, und darüber eine Kontrolle der Inhalte entsteht.
Kann sein! Wenn jedoch, wie bei der Berichterstattung über Eichwalde (bei den Gemeinden Zeuthen und Schulzendorf verhält es sich ähnlich), ohne weitergehende Recherche nur eine Informationsquelle (der Bürgermeister) genutzt wird, entsteht ein zwar für den Leser schlüssiger Inhalt, der jedoch von einer annähernd objektiven Berichterstattung weit entfernt ist.
Die Artikel entstehen nicht aufgrund der Anwesenheit der Journalistin bei Sitzungen, sondern basieren einzig auf den Informationen durch den Bürgermeister.
Für Hr. Becker war es eine Selbstverständlichkeit , sich durch vorherige Kontaktaufnahme zu fast allen Fraktionsvorsitzenden ein umfassendes Bild der Verhältnisse zu machen. Diese zu Wort kommen zu lassen und die unterschiedlichen Standpunkte zu verdeutlichen.
Von dem jetzt geübten zeitsparenden Verlautbarungsjournalismus war er weit entfernt.
Politische Entscheidungen entstehen in unserer Regierungsform durch das Zusammenspiel unterschiedlicher Kräfte. Diese Konstellation darzustellen, würde auch den Lesern eine differenzierte Meinungsbildung ermöglichen.
Mit freundlichen Grüßen
b. klunk
Fraktionsvorsitzende B90/Grüne Eichwalde