Haben wir eine Klimakrise?

Mit dem Pariser Klimaschutzabkommen haben sich im Dezember 2015 197 Staaten verpflichtet, die globale Erderwärmung auf deutlich unter 2°C zu begrenzen. Dies ist essentiell, um diesen Planeten als menschlichen Lebensraum zu erhalten. Allerdings sind die bisher vereinbarten Maßnahmen überhaupt nicht ausreichend, um diese Ziele zu erreichen. Wir schlittern auf mindestens 3-4°C Temperaturerhöhung zu, was die Existenz der menschlichen Spezies massiv bedroht. Klingt dramatisch? Ist dramatisch!

Die Wissenschaftler sind hier sehr deutlich. Ihre Vorhersagen sind eher konservativ. Von Panikmache kann keine Rede sein. Es steht nicht weniger als die Zukunft auch unserer Kinder auf dem Spiel.

Die Klimakrise bedroht unseren Wohlstand und die Zukunft unserer Kinder und nachfolgender Generationen.

Das Problem ist, dass unser Verhalten, unsere Lebensweise heute, die Welt für Jahrhunderte – ja Jahrtausende – verändern wird. Wenn bestimmte Kipppunkte erreicht sind, lässt sich der Klimawandel nicht mehr stoppen – er verstärkt sich selber. Ein paar Beispiele:

Durch die bereits etwas höheren Temperaturen taut der Permafostboden in der Arktis – ein riesiger Kohlenstoffspeicher. Durch das Auftauen können Mikroorganismen diesen Kohlenstoff abbauen. Es entstehen riesige Mengen Methan, das als Treibhausgas noch wirksamer ist als CO2.

Durch das Abtauen von Gletschern, aber auch Eis in den Ozeanen, wird die von Eis und Schnee bedeckte Fläche kleiner. Stattdessen wird an diesen Stellen die Erdoberfläche dunkler (Felsen, Wasser). Dadurch wird mehr Sonnenlicht absorbiert, und es wird noch wärmer.

Die Arktis erwärmt sich schon heute deutlich stärker als die mittleren Breitengrade. Dadurch schwächt sich der Golfstrom ab und der Jetstream ändert sich. Beides beeinflusst in entscheidendem Maße das Klima in Mitteleuropa. Durch die Änderungen des Jetstreams sind die letzten beiden Dürresommer zu erklären.

Die Änderungen heute mögen nicht dramatisch erscheinen, aber wir haben eine Entwicklung, eine langsame Entwicklung in Gang gesetzt, die sich bestenfalls nur noch mit enormen und globalen Anstrengungen stoppen lässt, vermutlich geht es nur noch darum, das Schlimmste zu vermeiden.